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Zach Lipovsky, Adam B. Stein

Final Destination 6: Bloodlines

Besetzung: Brec Bassinger, Teo Briones, Kaitlyn Santa Juana, Richard Harmon
Drehbuch: Guy Busick, Lori Evans Taylor, Jon Watts
Originaltitel: Final Destination Bloodlines
Warner Bros (2025) | 109 Minuten
Format: Film | Genre: Horror| FSK: ab 18
Handlung: Geplagt von einem gewalttätigen Albtraum, der seit zwei Monaten jede Nacht wiederkehrt, sieht die College-Studentin Stefani Reyes nur einen Ausweg: Sie muss zurück in ihre Heimatstadt. Dort hofft sie, die einzige Person aufzuspüren, die in der Lage wäre, ihre Familie vor dem grausamen Schicksal zu bewahren, das sie in ihren Träumen immer wieder durchlebt. Was als psychologische Belastung beginnt, entpuppt sich schnell als düstere Vorahnung, der sie nicht länger entfliehen kann.

Kurzbewertung

Handlung & Storytelling:

Schauspiel & Charakterdarstellung:

Regie & visuelle Umsetzung:

Drehbuch & Dialoge:

Sounddesign & Musik:

Gesamtbewertung:

Als eingefleischter Fan der „Final Destination“-Reihe, dessen Weltbild nachhaltig von Baum-Transportern, Augenlasern und all den anderen kreativen Todesarten geprägt wurde, die diese Filmreihe so unverwechselbar machen, war für mich völlig klar: Nach vierzehn langen Jahren des Wartens musste ich einfach Teil 6 sehen!

Mein erster Eindruck: Der Film hat mich durchaus gut unterhalten und bietet alles, was man von einem modernen Vertreter des Franchise erwarten würde. Allerdings hätte es für meinen Geschmack gerne etwas weniger ausuferndes Storytelling sein dürfen – und stattdessen deutlich mehr von bizarren und vor allem einprägsamen Todesfällen, die doch eigentlich das eigentliche Herzstück von „Final Destination“ ausmachen. Gerade die kunstvoll choreografierten Todessequenzen, diese messerscharfe Mischung aus Alltagssituationen und absurd eskalierender Physik, sind es doch, die uns Fans immer wieder in den Kinosessel zwingen. Hier hätte ich mir einfach mehr von der unverblümten, kreativen Todesfantasie gewünscht, die die Reihe so legendär gemacht hat.

 

Inhalt (Achtung Spoiler!)

„Final Destination 6“ erweitert das Franchise um eine generationenübergreifende Geschichte, die 1968 mit der Katastrophe des Skyview Towers beginnt. In einer ausführlichen Rückblende erleben wir, wie Paul Campbell seiner Freundin Iris auf der Turmspitze einen Heiratsantrag macht – nur um Sekunden später Zeuge zu werden, wie tanzende Gäste den Glasboden zum Bersten bringen. Eine herunterfallende Cent-Münze löst eine verheerende Explosion aus, die die gesamte Struktur zum Einsturz bringt. Und wenn wir an diesem Punkt schon einmal ganz ehrlich sein wollen: Als der kleine Junge dann von dem Flügel erschlagen wurde, waren wir doch alle ein bisschen erleichtert.

Diesen Albtraum rund um die Tragödie 1968 erlebt die Studentin Stefani Reyes Nacht für Nacht. Auf der Suche nach Antworten kehrte sie zurück in ihre Heimat und zu ihrer Familie, um dort nachzuforschen. Sie findet ihre Großmutter Iris, die seit Jahrzehnten in Isolation lebt. Iris enthüllt, dass sie die Katastrophe Am Tower vorhersah und verhinderte – doch dieser Eingriff in das Schicksal forderte seinen Preis: Der Tod holt sich nun die Nachkommen der damals Geretteten.

Die Handlung entfaltet sich folglich nach klaren Regeln. Solange Iris lebte, waren ihre Nachkommen sicher. Auf Iris Beerdigung kommt es somit zur ersten tragischen Folge: Howard Campbell stirbt durch einen Rasenmäherunfall. Stefani erkennt das Muster – der Tod arbeitet sich systematisch durch die Familienmitglieder. Es werden einige Familiengeheimnisse aufgedeckt und trotzdem kann die Studentin nicht ihre gesamte Familie retten. Doch bei ihren Nachforschungen zum damaligen Unglück, findet sie noch einen weiteren Überlebenden.

Die Einführung von William Bludworth als Überlebender der ursprünglichen Katastrophe bringt wichtige neue Regeln ins Spiel gegen den Tod. Seine Erklärung, dass nur das Töten eines anderen oder die Wiederbelebung nach dem Tod retten kann, führt zu Eriks verhängnisvollem Plan, der jedoch (natürlich) scheitert und ihn das Leben kostet.

Im Finale versuchen die verbliebenen beiden Familienmitglieder, Charlie und Stefanie, in Iris Hütte Zuflucht zu finden, doch auch hier holt sie das Schicksal ein, doch wie es scheint, ist ihnen dieses Mal die Flucht vor einem bitteren Ende gelungen. Aber machen wir es kurz: Bei Charlies Schulabschlussball entgleist durch die Cent-Münze ein Güterzug und tötet beide Geschwister. Der Film endet mit dem Bild der weiterwandernden Münze – ein Symbol für den nie endenden Kreislauf des Todes, der Generationen überspannt und jeden ereilt, der dem Schicksal zu entkommen versucht.

 

Meine Meinung

Regie & Umsetzung:
Was die Regie angeht, muss ich sagen: Zach Lipovsky und Adam B. Stein haben dem Franchise tatsächlich frischen Wind gebracht. Ich mochte den Ansatz, der den Film von den früheren Teilen abhebt. Die Eröffnungssequenz ist absolut gelungen und choreografiert, auch wenn sie vielleicht etwas überladen wirkt. Klar, manche CGI-Effekte hätten besser sein können, aber die kreative Inszenierung der Todessequenzen macht das wett. Die Regie schafft es, eine gute Balance zu halten: Einerseits gibt es die typischen Final-Destination-Fallen, andererseits stehen die Charaktere nicht komplett im Schatten der Actionszenen. Nicht perfekt, aber solide und unterhaltsam umgesetzt.

Schauspiel:
Die Schauspieler haben ihre Sache meiner Meinung nach gut gemacht – auch wenn die Charaktere nicht immer die größte Tiefe haben. Man spürt, dass der Fokus auf den kreativen Todeszenen lag, aber die Darsteller wissen ihre Rollen mit Charme und teils humorvollen Momenten zu füllen. Besonders die Reaktionen in den makabren Situationen wirken authentisch und tragen zur Spannung bei. Klar, wer nach tiefgründigen Charakterstudien sucht, ist hier falsch, aber für diesen Film reicht es völlig. Die Leistungen sind vielleicht nicht oscarreif, aber sie unterstützen die unterhaltsame Inszenierung und machen die Sache rund.

Handlung:
Die Handlung hat mich positiv überrascht! Der familienbezogene „Bloodlines“-Ansatz gibt der Story eine emotionale Komponente, die in früheren Teilen manchmal fehlte. Die Todessequenzen sind kreativ und teilweise übertrieben – genau das, was man von Final Destination erwartet. Zugegeben, manche Wendungen sind vorhersehbar, und nicht jeder Tod ist gleich innovativ, aber als unterhaltsame „Popcorn-Unterhaltung“ funktioniert die Handlung perfekt. Für mich eine gelungene Mischung aus altbewährtem Franchise-Feeling und neuen Ideen.

Stärken & Schwächen

Das hat besonders gut funktioniert:
Die Neuinterpretation des Franchise durch die Regie, die mit einem frischen Ton und übertrieben-kreativen Todessequenzen genau den richtigen Weg zwischen Grusel und Unterhaltung gefunden hat. Der zusätzliche Bloodlines-Ansatz der Handlung, der durch die generationenübergreifende Geschichte eine emotionale Tiefe schafft, hebt diesen Teil von den fünf Vorgängern ab. Auch wenn er teilweise etwas künstlich für die Story konstruiert wirkt, wird dadurch eine emotionalere Tiefe geschaffen. 

Das hätte besser sein können:
Die Balance zwischen Charaktertiefe und Actionspektakel – manchmal wirkten die Figuren etwas blass, obwohl die schauspielerischen Leistungen eigentlich mehr Potential boten. Zudem störten teilweise überladene CGI-Effekte, besonders in der ansonsten starken Eröffnungssequenz, die Immersion.

 

Fazit

Der Film setzt mit der atemberaubenden Skyview-Tower-Eröffnungssequenz gleich zu Beginn ein starkes Statement – diese choreografierte Katastrophe zählt nicht nur zu den visuell beeindruckendsten Momenten des Films, sondern schafft auch sofort emotionale Verbindung zu den Charakteren. Die Regie von Zach Lipovsky und Adam B. Stein bringt erfrischenden Humor in die düstere Thematik, ohne dabei den charakteristischen Gruselfaktor zu vernachlässigen.

Das Fazit fällt eindeutig positiv aus: Wer unterhaltsames Popcorn-Kino mit kreativen Todesfällen, einer Prise Humor und überraschend-seichter emotionaler Tiefe sucht, ist hier genau richtig. Der Film versteht es meisterhaft, die Essenz der Reihe zu bewahren und gleichzeitig neue Wege zu gehen. Eine klare Empfehlung für alle, die glaubten, das Franchise hätte nichts Neues mehr zu bieten – dieser Teil beweist das Gegenteil.

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