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Michael Menzel © KOSMOS

Michael Menzel, Reiner Knizia

My City

Deine Stadt wird einzigartig!

Illustrationen/Grafik von:Michael Menzel
Verlag: KOSMOS Verlag | Erscheinungsjahr: 2020 | Spieler: 2-4 | Spieldauer: 30 Min.
Genre: Strategie | Altersempfehlung: ab 10 | Schwierigkeitsgrad: Mittel
Spielinhalt/Rückseitentext: Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua.

Kurzbewertung

Spielmechanik & Spannung:

Idee & Originalität:

Material & Aufmachung:

Spielerinteraktion & Dynamik:

Regelwerk & Zugänglichkeit:

Gesamtbewertung:

„My City“ von Reiner Knizia hat mich über 24 Runden immer hinweg gut unterhalten und konstant motiviert weiterzuspielen. Die Nominierung zum Spiel des Jahres 2020 ist nachvollziehbar, auch wenn das Spiel auch 2025 immer noch bei uns gerne gespielt wird.

 

Der einfache Start: Ein motivierendes Puzzlespiel

Der Kern des Spiels ist denkbar einfach und sofort zugänglich. Alle Spieler starten mit einem identischen Plan (einer Art Landkarte mit einem Fluss) und den bekannten Legeteilen, die Gebäude in drei Farben darstellen.

Jedes Spiel besteht aus einer bestimmten Anzahl von Runden, in der die oberste Baukarte vom verdeckten Stapel offengelegt wird. Danach nimmt jeder Spieler sein auf der Baukarte abgebildetes Gebäude und legt gleichzeitig es auf den Spielplan. Für jedes platzierte Gebäude gibt es am Ende des Spiels Punkte. Wer am Ende die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt. Dabei gibt es unterschiedliche Regeln zu beachten. Beispielsweise dürfen Gebäude nur auf hellgrünen Feldern gebaut werden, nicht auf den Wald oder die Randfelder. Hellgründe Baum-Felder sollte nicht überbaut werden, Steine dagegen schon, denn pro sichtbaren Stein werden Punkte abgezogen.

Dieser Einstieg ist so einfach, dass er schnell verständlich ist. Wer gerne Puzzles löst, findet die Grundmechanik sofort ansprechend. Es entsteht dieses ruhige, aber dennoch kompetitive Tetris-Gefühl, das einen schnell in die erste Partie bringt. Knizia hat es hier geschafft, einen einfachen Spielmechanismus über die gesamte Kampagne hinweg beizubehalten, was für die Zugänglichkeit spricht. Das Spiel richtet sich ganz klar an Familien und Gelegenheitsspieler, was ein großes Plus ist.

 

Die Legacy-Kampagne

Das Besondere an „My City“ ist der Legacy-Ansatz. Ich war anfangs etwas skeptisch, da das Spielmaterial dauerhaft verändert wird. Doch die Neugier auf die Inhalte der acht verschlossenen Umschläge hat das schnell ausgeglichen.

Die Kampagne läuft über acht Kapitel zu je drei Partien. Nach jedem Kapitel wartet ein neuer Umschlag, der zusätzliche Regeln, neues Material und vor allem Sticker enthält. Diese Sticker verändern den Spielplan permanent: Wir bringen neue Elemente wie Bäume oder störende Felsen an. So entwickelt sich der anfängliche leere Plan zu einer individuellen Fläche mit spezifischen Herausforderungen.

Dieser ständige Wandel ist der größte Anreiz. Man beendet eine Partie und möchte wissen, welche Überraschung im nächsten Kapitel wartet. Die gesamte Kampagne erzählt dabei eine thematische Entwicklung: Von der anfänglichen Landbesiedlung geht es durch Epochen wie Bergbau, Eisenbahn, den Bau von Kirchen und Fabriken, bis wir schließlich den Wohlstand in Kapitel 8 anstreben. Neue Wertungsbedingungen oder neue Bauteile werden schrittweise eingeführt. Dadurch steigt der Schwierigkeitsgrad allmählich, aber spürbar. Ein wichtiger Hinweis hierzu: Man sollte die Anleitung nie zu weit weg legen. Da in jedem Umschlag neue Regeln hinzukommen, ist es in den ersten Partien eines neuen Kapitels unerlässlich, die Kurzregeln zu konsultieren, um keine Punkte zu vergessen oder falsch zu werten.

 

Der kontroverse Mechanismus: Siegen und Verlieren

Ein gut durchdachter Aspekt ist die Gestaltung des Punktesystems innerhalb der Kampagne. Normalerweise bekommt der Sieger reine Vorteile. Bei „My City“ wird das System zugunsten des Familienspiels angepasst.

Der Gewinner einer Einzelpartie erhält zwar Fortschrittspunkte für die Gesamtwertung, muss aber oft auch Nachteile (wie die erwähnten Felsen) auf seinen Plan kleben. Der Verlierer hingegen bekommt Boni, beispielsweise Bäume, die ihm später Pluspunkte bringen.

Als Spieler war ich anfangs irritiert, dass ein Sieg auch mit einem Nachteil verbunden sein kann. Aber das System ist sinnvoll: Es hält die Kampagne ausgewogen und verhindert, dass ein Spieler früh uneinholbar davonzieht. Es ist eine subtile Art, die Langzeitstrategie über den reinen Partien-Sieg zu stellen und sorgt für Ausgleich. Allerdings erfordert die finale Wertung einer Partie oft etwas Rechnerei, da sich die Punktewertungen mit jedem Kapitel ändern und neue Faktoren hinzukommen.

 

Die Kehrseite

Meine Kritikpunkte:

Die späte Komplexität: Obwohl der Start perfekt ist, wurde das Spiel für mich in den späteren Kapiteln etwas zu anspruchsvoll. Die Menge der zu beachtenden Wertungsbedingungen wuchs stark an, und aus dem entspannten Puzzler wurde ein deutlich kopflastigeres Spiel. Man kann hier leicht den Überblick darüber verlieren, welche Regel gerade Priorität hat. Auch die ständige Kontrolle der aktuellen Wertungsfaktoren kann ermüdend sein.

Die Einmaligkeit: Der Hauptkritikpunkt ist das Aufkleben von Stickern usw. Obwohl der Preis von rund 35 Euro (UVP ca. 34,99 Euro) für 24 Partien ein fairer Deal ist, finde ich es bedauerlich, dass das Spiel danach „verbraucht“ ist. Es gibt zwar das „Ewige Spiel“ auf der Rückseite des Plans, das wiederholt gespielt werden kann. Dieses verwendet aber nur die Grundmechanismen der ersten zehn Partien und vermisst die Dynamik der Legacy-Kampagne. Die Kampagne ist eindeutig der bessere Teil.

Wer die Kampagne mehrmals spielen will, muss selbst aktiv werden – sei es durch das Laminieren der Spielpläne oder den Kauf einer zweiten Box. Ich habe mich für die Folien-Lösung entschieden, um die Kampagne eventuell noch einmal spielen zu können.

 

Fazit und Empfehlung

„My City“ ist ein unterhaltsames Spiel für alle, die Legespiele mögen und ein abwechslungsreiches Familienerlebnis suchen. Es ist ein echtes „Familien-Legacy-Spiel“ – leicht zu lernen, schnell gespielt und bietet eine Motivation, die die Familie an den Tisch bringt.

Wer die Legacy-Mechanik akzeptiert oder bereit ist, in Wiederverwendbarkeit zu investieren, bekommt hier viele Stunden Spielspaß. Das Spiel beginnt einfach und entwickelt sich zu einem vielschichtigen Strategiespiel. Es ist eine Entwicklung, die die Geschichte der eigenen Stadt spürbar macht.

Die Kampagne bietet viel Spaß und hält die Spannung aufrecht. Ich kann es empfehlen! Einziger Wermutstropfen bleibt das deutlich weniger fesselnde „Ewige Spiel“, aber die Kampagne macht das wett.

Die Fotografien sind von mir selbst angefertigt – ich kann jedoch die eigentliche Produktseite von Kosmos sehr empfehlen: Hier klicken!

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